Kursinhalt:
Stigmatisierte Patienten suchen meist als junge Erwachsene zur Verbesserung des Lächelns und der Kaufunktion eine zweite kieferorthopädische Behandlung. Die oftmals multidisziplinäre Therapie solch komplexer Befunde hat deutlich erhöhte klinische Risiken und Rezidivgefahren.
Die Verantwortung hierfür tragen die Ärzte. Manchmal folgt die forensische Aufarbeitung mit Gesprächen, Schriftsätzen, Kommissionen und Gerichten. Nach viel vertaner Zeit, negativer Emotion, Regalen voller Aktenordner bleibt eine Zahl und Unsicherheit.
Anhand von gut dokumentierten, schwierigen Behandlungsabläufen über einen Zeitraum von über 10 Jahren werden iatrogene Dysgnathien und komplexe Therapieabläufe klinisch vorgestellt.
Ziel des Kurses ist die Schulung des schnellen Erkennens klinischer Anzeichen, dass eine Behandlung aus dem Ruder läuft. Die parodontalen und skelettalen Gewebegrenzen nicht zu überschreiten, und die apparativen Fähigkeiten nicht zu überschätzen. Je früher man die Komplikation klinisch erkennt und die Risikofaktoren der Biomechanik im Munde einschränkt, desto weniger Folgen. Oftmals überschätzt man die Stabilität der Okklusion, der Gewebe und benötigt langfristig eine stabile, vorzeigbare Kompromisslösung.
Themenschwerpunkte:
• Folgen frühzeitiger asymmetrischer Extraktion
• nicht erkannte Ankylosen
• Behandlungsgerät als Auslöser einer Dysgnathie
• parodontale und skelettale Diagnostik bei Erwachsenen
• extreme Knochendehiszenzen im Behandlungsverlauf
• parodontale Rezessionen – was ist zu tun?
• das späte mandibuläre Wachstum
• Ursachenanalyse für Rezidive